Andrea Tippel

Arbeiten

Illustration: Arbeiten
Leicht verkäufliche Zeichnung... (aus: Jahrbuch I) (1989), 29 x 21 cm, Blei- und Buntstift

„Ich habe die Vorstellung eines Gesellschaftsvertrages, in dem die Kunst mit der Aufdeckung der inneren Zusammenhänge der Welt beauftragt ist und damit in allerengster Verbindung mit allen Vorgängen unter den Menschen steht.“
(Andrea Tippel 1998)

Der Versuch, die inneren Zusammenhänge aufzudecken, ist der thematische rote Faden der rund 4.200 Arbeiten von Andrea Tippel, die in diesem Werkverzeichnis dokumentiert sind. Dabei wirkte Andrea Tippel über 40 Jahre hinweg vornehmlich als Zeichnerin, aber auch als Autorin, Büchermacherin, Malerin und Gestalterin, sie machte Objekte, Skulpturen, als auch Ton- und Videoaufnahmen. Das Werkverzeichnis ist deshalb inhaltlich in zwei Ebenen unterteilt – auf der ersten Ebene in Medien und deren Spielarten, auf der zweiten, falls notwendig, chronologisch:

Auch wenn Andrea Tippel selbst 1993 lakonisch feststellte, dass sie bei der Kategorisierung ihres Schaffens „auf 31 mehr oder weniger traditionelle Kategorien gekommen“ sei (A.T. im Gespräch mit Wahjudi 1993), verstand sie sich in erster Linie als Zeichnerin. Das Werkverzeichnis teilt ihr zeichnerisches Werk in die Kategorien „Zeichnungen“, bei der „jede Zeichnung eine eigene – naja – Story oder ein Stück im Sinne der Musik ist“ (ebd.), und „Werkgruppen“ auf. Unter der Kategorie „Bücher“ sind alle gebundenen Werke erfasst; unter „Objekte“ das, was Tippel selbst als „3 D-Stücke“ bezeichnete, die sie sich aus ihrer Umgebung „abzwackte“ (Tippel 1998) – etwa „Brot und Butter, Schwarzwälder Kirschtorte und Spiegel, Schuhe, Geschirr oder Möbel“ (ebd.).

Den Beginn ihrer künstlerischen Arbeit legte Andrea Tippel auf das Jahr 1971 fest, einhergehend mit ihrer Entscheidung, ihr künstlerisches Arbeiten von jeglicher Erwerbsarbeit zu trennen. Ab Ende der 1980er Jahre bezog sie auch frühere Arbeiten mit ein, ebenso wie Arbeiten, die sie anfangs nicht zu ihrem, seit den späten 1970er Jahre angelegten Werkverzeichnis zählte. In diesem Sinn wird das Werkverzeichnis zukünftig bislang wenig erschlossene Medien als auch frühe Arbeiten weiter aufnehmen.